Nach drei Jahren fand am Wochenende 11./12. März 2023 im Norden Münchens die Amateurfunktagung statt – eine Veranstaltung mit langer Tradition, die ein sehr hochwertiges Vortragsprogramm anbietet und sich an technisch interessierte Funkamateure im deutschsprachigen Raum richtet. Die Veranstaltung wird von der Hochschule München veranstaltet und unter Mithilfe freiwilliger aus dem DARC Distrikt Oberbayern ausgerichtet.

Der BCC war wieder mit einem kleinen Stand vertreten, als Anlaufpunkt für Mitglieder und Contest-interessierte. Die Standbesetzung bestand aus: Mario, DJ2MX, Sven, DJ4MX, Helmut, DK6WL, Luise, DL2MLU, Peter, DL2NBU und Ben, DL6RAI. Es wurden die üblichen Merchandising Artikel (T-Shirts) angeboten. Neben vielen alten Bekannten konnte man auch ein paar neue, junge Gesichter sehen. Am BCC-Stand wurden Fragen über den Einsatz von Contestprogrammen, den BCC-Reflektor und Contesting im Allgemeinen diskutiert.

DJ2MX nutzte die Gelegenheit, mittels zweier mitgebrachter Handfunkgeräte einige seltene BCC-Calls für sein WABCC zu arbeiten, beispielsweise DL7AV und DL3MBG. Neben dem BCC-Stand befand sich der Stand von Hans, DK3YD, der mit Unterstützung von DG5MLH und DK7MCX HF-Bauteile zum Verkauf anbot.

Das Vortragsprogramm war diesmal aus meiner Sicht sehr interessant, aber dennoch schaffte ich es nicht immer, die laufenden Gespräche zu unterbrechen und zum vorgesehenen Vortrag zu eilen. Im Folgenden ein kurzer Überblick über die Vorträge, die ich besuchte.

  • OE1RKC berichtete über die stromsparende Funk-Technologie LoRa (Low Power – Long Range), die sowohl im Amateurfunk als auch im kommunalen und regionalen Bereich an Bedeutung gewinnt.
  • Der Vortrag von DK3CG über die Expedition nach Papua Neuguinea (P29RO), war der einzige, der sich tatsächlich mit Funkbetrieb beschäftigte.
  • HB9CVQ berichtete über Messungen an elektrisch kurzen Mobilantennen, was sowohl im Amateurbereich als auch bei NGOs und militärischen Anwendungen relevant ist.
  • DL7TOM präsentierte einen Einstieg in das Quantencomputing.
  • DL6ESE, DG8AL und DK5HH rundeten für mich das Programm ab mit Ihrem Vortrag über Ergebnisse und Auswertungen aus dem ENAMS-Messsystem – ein verteiltes automatisches Empfangssystem zur Erfassung des Störpegels im Frequenzbereich von 66 kHz bis 31 MHz. Die Erkenntnisse sind beachtlich und erklären, wie Störungen aus anderen Regionen der Welt über die Ionosphäre zu uns übertragen werden und tagsüber zu einem Rauschanstieg von 8-10 dB im Empfänger führen können – eine Beobachtung, die ich selbst schon gemacht habe und mir bisher nicht erklären könnte.

Insgesamt wurde die Veranstaltung sehr positiv bewertet und mit ca. 450 Besuchern ist man sehr zufrieden. Die Hörsäle waren teilweise sogar überfüllt aufgrund großen Interesses zu einigen Themen. Die nächste Amateurfunktagung in München dürfte am zweiten Märzwochenende 2025 stattfinden.

Der Tagungsband kann als E-Book oder als gedrucktes Werk auf der Seite http://www.amateurfunktagung.de heruntergeladen werden.

Quelle: Bavarian-Contest-Club.de