Die Technik in Funkgeräten tendiert inzwischen zum Direktabtaster [1], einem SDR, das ohne vorheriges Mischen direkt das Eingangssignal digitalisiert und dann rechnerisch bearbeitet. Das spart teure Analogtechnik mit Filtern, alles findet digital in DSPs und Software statt. Der Nachteil ist jedoch eine große erforderliche Rechenleistung mit hohem Strombedarf – für Handfunkgeräte und Smartphones nicht optimal. Zudem ist es bei starken Störungen schwer, diese digital herauszurechnen.
Hybridempfänger, die auf einer herabgemischten Zwischenfrequenz abtasten, sind genügsamer. Doch benötigen sie analoge Eingangsfilter, um nicht auf Spiegelfrequenzen und Harmonischen zu empfangen, was Geld kostet und Platz benötigt – bei kleinen Geräten ist dies auch nicht erwünscht. Zudem arbeiten 5G-Mobiltelefone auf sehr vielen unterschiedlichen Frequenzbändern.
Forscher am Massachusetts Institute of Technology haben nun einen Empfängerschaltkreis entwickelt, der unerwünschte Hochfrequenzsignale auch ohne klassische analoge Filter abfängt [2]. Der hochintegrierte Schaltkreis, der bei der Unterdrückung von Störungen etwa 40-mal besser abschneidet als andere Breitbandempfänger, benötigt keine zusätzliche externe Beschaltung.
Die Entwicklung wurde auf der International Solid-States Circuits Conference (ISSCC 2023) vorgestellt. Statt LC- oder Festkörperfiltern wie Quarz- oder Oberflächenwellen-Filter usw. nutzt der Baustein frequenzabhängig in speziellen Reihen- oder Parallelschaltungen verbundene Abtastkondensatoren, also Abtast- und Halteschaltungen, auf dem Halbleiter.
Tnx Info DL2MCD
Red. FA/-rd
Weiterführende Links
[1] WiMo Antennen und Elektronik GmbH: Der ultimative SDR Guide.
www.wimo.com/de/sdr
[2] Massachusetts Institute of Technology: New chip for mobile devices knocks out
unwanted signals. https://news.mit.edu/
Quelle: Funkamateur.de