Unter Trans-Equatorial-Propagation (TEP) versteht man Überreichweiten, die durch Reflexion an Ionosphären-Anomalien nördlich und südlich des magnetischen Äquators entstehen. Üblicherweise treten diese maximal bis etwa 80 MHz auf, doch in seltenen Ausnahmen kann die Ausbreitung sogar auf 2 m beobachtet werden. Selbst für 432 MHz sind in den 1970er bereits QSOs von Griechenland in den Süden Afrikas berichtet worden. 

Man könnte nun meinen, mit Zyklus 25 kommen diese Zeiten zurück: Brett, PJ2BR in Curacao (FK52ND) berichtet, dass am 5.2.2023 um 0118 UTC auf 70 cm sein Signal per TEP von LU5FF (FF99RF) empfangen wurde. Das sind 4853 km! Es ist zwar nicht gesichert, dass auch ein Zweiweg-QSO zustande kam, doch die schlichte Empfangsmeldung ist bereits eine Sensation.

Als Modulation wurde der für schwächste EME-Signale konzipierte Q65A-Mode von WSJT-X verwendet. Dies belegt, dass trotz der Eigentümlichkeiten von TEP-Ausbreitung – beispielsweise Dopplereffekten oder Signalaufweitung durch verschiedene, sich überlagernde Wellenfronten – modernste Signalverarbeitung selbst leiseste TEP-Signale sicher decodieren kann. Derartige QSOs sollten im Laufe des Sonnenfleckenzyklus häufiger werden.

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Quelle: Funkamateur.de