Pioneer 10, die erste NASA-Sonde ins äußere Sonnensystem, wurde am 3. März 1972 von Cape Canaveral aus gestartet. Radioisotopische thermoelektrische Generatoren (RTGs) trieben die Sonde an und diese liefen mit Plutonium 238, da Solarzellen angesichts der Entfernung des Jupiters von der Sonne nicht mehr in Frage kamen.
Das Hauptziel der Sonde war die Beobachtung des Gasriesen, vorausgesetzt, sie durchquert den Asteroidengürtel und überlebt die intensive Strahlung um den Planeten. Viele der Lehren, die aus Pioneer 10 gezogen wurden, flossen in die Konstruktion der Nachfolgesonden ein, darunter auch die der Voyager-Sonden.
Am 4. Dezember 1973 kam Pioneer 10 bis auf 130 354 km an die Oberfläche des Planeten heran und passierte ihn mit einer Geschwindigkeit von etwa 126 000 km/h. Zwischen 6. November und 31. Dezember 1973 nahm die Sonde etwa 500 Bilder von der Jupiteratmosphäre auf, wobei die höchste Auflösung bei etwa 320 km pro Pixel lag.
Die Sonde hatte den Asteoridengürtel überstanden ebenso wie Strahlungen, die mehr als 10 000-mal so hoch waren wie auf der Erde. Sie führten lediglich zu einem fehlerhafter Befehl, weshalb die Aufnahmen von Io und einem Teil von Jupiter nicht wie erwartet gelangen.
Das Abbildungssystem von Pioneer 10 war im Vergleich zu den Systemen modernerer Sonden sehr einfach. Das abbildende Photopolarimeter (IPP) nutzte die Drehung der Sonde, um ein Bild in Streifen von nur 0,3° Breite zu erzeugen. Die Streifen fingen rotes und blaues Licht ein und wurden zum Aufbau eines Bildes verwendet, wobei Grün aus Rot und Blau abgeleitet wurde. Zusätzlich trug die Sonde weitere Instrumente zur Messung von Magnetfeldstärke, Temperatur, Strahlung und Spuren von Mikrometeoroiden.
Nach der Begegnung mit Jupiter segelte Pioneer 10 weiter durch das Sonnensystem, kreuzte die Umlaufbahnen von Saturn und Neptun und wurde auf ihrem Weg erst 1998 von Voyager 1 überholt.
1997 endete der routinemäßige Kontakt mit der Sonde aufgrund von Haushaltszwängen, obwohl einige Instrumente, darunter das Geigerrohrteleskop, weiterhin Daten sammelten. Im Jahr 2000 sendete die Sonde immer noch ein schwaches Signal aus. Die letzten Telemetriedaten wurden 2002 empfangen, und das letzte Signal der Sonde war 2003 zu hören. Zu diesem Zeitpunkt dauerte es mehr als elf Stunden, bis das Signal die Erde erreichte, und die schwächer werdende Energiequelle des Raumfahrzeugs hatte so weit nachgelassen, dass der Funksender kaum noch mit Strom versorgt werden konnte.
Einen letzten Versuch, die Sonde zu kontaktieren, unternahm man 2006, aber es gab keine Antwort – mehr als 30 Jahre nach einer Mission, die eigentlich weniger als zwei Jahre dauern sollte.
DL2MCD
Quelle: Funkamateur.de