Wie auf einer Perlenkette aufgefädelt warteten die insgesamt acht Experimente verteilt auf sechs Nutzlastgehäuse kurz vor 11 Uhr auf die Startfreigabe durch den Tower des Flughafens Friedrichshafen. Bei wenig Wind und strahlender Sonne gelang ein ruhiger Start, das Gespann stieg mit ca. 5,5 m/s auf. Über den Cross-Band-Repeater (70 cm up/2 m down) begannen die ersten QSOs. Schnell waren lokale Stationen, aber auch Nürnberger Funkamateure und weiter entfernte QSO-Partner zu hören.
Leider stellte der MeshCom-Knoten an Bord seinen Betrieb recht früh ein, sodass die geplante Kommunikation zwischen Jäger und Basisstation über diese junge Lora-Betriebsart nicht möglich war. Temporär waren auch zwei weitere Sender stumm, da ihre GPS-Empfänger oberhalb von 11 bzw. 12 km keine Daten mehr geliefert haben. Da es in Summe aber sechs mit GPS versorgte Sender und Betriebsarten an Bord gab, bestand zu jeder Zeit ausreichend Redundanz und keine Gefahr die Position des Ballons zu verlieren. Um 12:31 Uhr ist der Ballon dann in 29 815 m Höhe geplatzt, aber unerwartet schnell heruntergefallen. Der Fallschirm hat sich wohl nur teilweise geöffnet und so war die Sinkgeschwindigkeit über eine längere Zeit dreimal so schnell als erwartet. Durch die Vielfalt der Sender und Betriebsarten konnte die Bahn des Gespanns ausgezeichnet verfolgt werden. Drei Sender gaben sogar noch Positionen vom Landeort, der um 12:52Uhr erreicht war. Wie die Jäger nach langem Anmarsch feststellen mussten, hatte sich die Nutzlast nördlich des Berges Säntis einen ca. 30 m hohen Baum gesucht und sich dort auch ordentlich festgesetzt. Alle Versuche, sie zu bergen, sind bisher gescheitert.
Die kurzen Wege auf der HAM RADIO haben sich aber auch in diesem Jahr wieder bewährt. So haben die Kollegen aus der Schweizer USKA einige hilfreiche Tipps gegeben und die Jäger konnten von der eidgenössischen Polizei durch eigentlich gesperrte Bereiche bis zum Landeort eskortiert werden. Schließlich bleibt es nun ungewiss, ob das Ballonteam die Payloadmodule mit den verschiedenen Experimenten zur genaueren Untersuchung wiederbekommen kann. Aktuelle Informationen über www.ballonprojekt.de. Darüber berichtet Sven Orf.
Quelle: DARC.de